Günther Paffrath
 Bücher aus dem Bergischen Land 

 
  
  
 
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Kleiner Fuchs in großer Welt
90 Seiten, ISBN 3-980 2982-2-1, 12,80 €;
 
Kommentar:
In Form von interessanten Geschichten und spannenden Abenteuern lernt der kleine Fuchs die große Welt kennen. Für Kinder haben Tiere einen hohen Stellenwert in ihrer Umwelt.
So stehen auch im Mittelpunkt dieser Geschichten Tiere des Waldes.
Die Kinder können sich mit ihnen und mit den Helden der Erzählungen identifizieren, sich in deren Lage versetzen, mit ihnen empfinden und Achtung vor dem Lebendigen bekommen ohne eine verniedlichte Welt kennen zu lernen.
Naturkundliche Begriffe und Sachverhalte werden erklärt. Die Zeichnungen erleichtern dem Kind bildhafte Vorstellung der Geschehnisse, engen jedoch die kindliche Phantasie und dadurch gedankliches Engagement nicht ein.
 
Leseprobe:
aus dem 2. Kapitel „Erster Ausflug“
... Eines Tages wagt er es, die Höhle zu verlassen.
Langsam schleicht er Schrittchen für ‚Schrittchen an der Höhlenwand entlang, dorthin, wo ihm die frische Waldluft entgegenduftet. Aus seinen tapsigen Beinchen wackelt er um eine Biegung des Ganges, und da sieht er es wieder: das Licht!
Das ist also das Licht, das ist der helle Tag!
Das ist das Wunder des Lebens von dem er so oft geträumt und von dem die Mutter ihm erzählt hatte.
Eine ganze Weile sitzt er vor dem Ausgang und blinzelt hinaus in das Tageslicht. Ob das helle Wunder da draußen wohl gefährlich ist? Einen Augenblick wartet er noch, dann aber wird seine Neugierde stärker als die Angst vor dem Unbekannten. Er kriecht ganz nach draußen. Und nun hört er ganz deutlich das, was er im Fuchsbau nur gedämpft vernommen hatte:
Er hört die Vögel zwitschern. Die kleinen, mit Federn bedeckten bunten Tiere fliegen vor der Höhle von Baum zu Baum hin und her. Das geht so schnell, dass er ihnen seinen kleinen Kopf gar nicht so schnell nachwenden kann.
Bald sieht er wieder etwas Neues: Vor ihm auf dem, Boden krabbelt ein Lebewesen, das mehr Beine hat als ein Fuchs und dabei so winzig wie eine Tannennadel ist. Gibt es etwa laufende Tannennadeln?
Bald entdeckt er eine regelrechte kleine Straße voll von diesen winzigen marschierenden Gesellen. Die einen schleppen kleine Stöckchen, andere tragen eine tote Fliege, vier weitere zerren eine grüne Spannerraupe mit sich, „He, ihr kleinen Laufnadeln, was macht ihr? Wer seid ihr?“, fragt der kleine Fuchs.
„Wir sind keine Laufnadeln, wir sind Ameisen“, piepst ein Winzling zu ihm hinauf. „Pass auf, dass du nicht auf uns trittst, du musst uns schonen!“
„Warum soll ich euch schonen?“
Weil wir den Wald von Ungeziefer befreien. Ohne uns würden die Bäume krank. Wir sind die Gesundheitspolizisten des Waldes!“
( ...) ... hat ein anderes Tier sein Interesse geweckt, dieses hüpft mit großen Sprüngen über den Waldboden.
„Wer bist du?“, will Reineke wissen
„Ich bin ein Frosch, lass mir meine Ruhe, vor Füchsen fürchte ich mich.“


„Was tust du Gutes für den Wald?“, fragt Reineke.
„Ich fange Mücken und Fliegen.“ (...)
... sieht er ein buntes Flatterding durch die Luft schaukeln und meint nachdenklich: „Ein Vogel ist es nicht, und Frösche fliegen nicht so hoch, was könnte das für ein Tier sein?“
„He, du da oben, was bist du für ein Flattertier?, fragt er.
„Ich bin ein Kleiner Fuchs“, antwortet der Schmetterling.
„Ein Kleiner Fuchs bin ich“, erwidert Reineke, „wie kannst du ein solcher sein?“
„Kleiner Fuchs“ ist mein Name. Ich gehöre zu den Schmetterlingen“, erklärt der kleine Falter. „Bevor ich ein Kleiner Fuchs wurde, war ich eine Puppe.“
„Eine Puppe?“ Reineke fällt es immer schwerer, das kleine Tier zu verstehen.
„Was ist eine Puppe?“
„Eine Puppe war eine Raupe und wird ein Schmetterling.“
„Das verstehe ich aber nun wirklich nicht“, sagt der Jungfuchs, „warst du denn auch schon einmal eine Raupe?“
„Gewiss“, entgegnet der Schmetterling, „ als ich kein Ei mehr war, da wurde ich eine Puppe.“
Reineke strengt sein kleinen Fuchsköpfchen an und versucht, das Gehörte zu ordnen.
„Dann warst du also zuerst ein Ei, danach eine Raupe, dann eine Puppe und nun ein Schmetterling der „Kleiner Fuchs“ heißt – und das alles soll ich dir glauben?“
„Schmetterlinge lügen nie“, stellt der kleine Falter fest und startet zu einem neuen Flug.